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FAN – Fonds zur Förderung des akademischen Nachwuchses

Geförderte Forscherinnen und Forscher 2021

Im Jahr 2021 wurden 12 Nachwuchsforschende mit einem Betrag von total CHF 645'000 gefördert.

Phil Cheng

Phil Cheng 

Intrinsische und erworbene Resistenzmechanismen gegen zielgerichtete Therapie in kutanem Melanom

Forschungsgebiet: Medizin, Bioinformatik

Die Schweiz hat eine der höchsten Hautkrebsraten weltweit. Obwohl neue Medikamente wie BRAF- und MEK-Inhibitoren das Patientenüberleben drastisch verbessern konnten, sind Resistenzen gegen diese Medikamente ein weitläufiges Problem. Bei einigen Patienten wirken die Medikamente überhaupt nicht und bei anderen, die vorerst darauf ansprechen, kommt es später zu Resistenzen. Ziel dieses Projekts ist die Erforschung genetischer sowie nicht genetischer Merkmale der resistenten Krebszellen. In Abhängigkeit von deren Eigenheiten (Art der Förderung der Resistenz, übereinstimmendes oder differierendes Auftreten bei verschiedenen Patienten) lassen sich neue Medikamente zur Resistenzbekämpfung finden oder aber ein Personalized Medicine Ansatz etablieren.

Gianluca De Nard

Gianluca De Nard

Hedging Climate Risk via Machine Learning

Forschungsgebiet: Climate Finance und Machine Learning

In diesem internationalen und interdisziplinären Forschungsprojekt, das die UZH zusammen mit der Yale University und dem NYU Stern Volatility and Risk Institute durchführt, wird untersucht, wie diverse Klimarisiken gemessen und auf den Finanzmärkten "abgesichert" werden können. Dabei werden Zeitschriften anhand von neusten Machine Learning Algorithmen analysiert, um diverse Klima-Risiko-Indizes in Echtzeit zu publizieren. Zusammen mit der Erforschung neuer statistischer Methoden sollen nachhaltige Portfolios erstellt werden, die diese Klima-Risiko-Zahlen replizieren. Damit soll ein Beitrag zur Entwicklung von Portfolios geleistet werden, die im Sinne einer neuen nachhaltigen Strategie auch die Klimarisiken als Teil der Anlagerisiken miteinbeziehen. 

Simona Gabriele Huwiler

Simona Gabriele Huwiler

Räuberische Bakterien im Einsatz gegen bakterielle Krankheitserreger

Forschungsgebiet: Mikrobiologie, Evolutionsbiologie

Die anhaltende Nutzung von Antibiotika, um bakterielle Erkrankungen zu heilen, hat zu einem problematischen Anstieg von Antibiotika-Resistenzen geführt. Ein innovativer Weg, bestimmte krankheitserregende Bakterien abzutöten, ist die Nutzung eines natürlichen Feindes namens Bdellovibrio bacteriovorus, ein räuberisches Bakterium. Doch würde ein solcher therapeutischer Ansatz nachhaltig sein oder würden ebenfalls Resistenzen auftreten über die Zeit? Diese Frage untersuche ich zusammen mit Postdoc Subham Mridha anhand eines experimentellen Beute-Evolutions-Experimentes. Es soll gezeigt werden, ob sich durch die langfristige Nutzung von B. bacteriovorus resistente Beutebakterien-Stämme entwickeln oder nicht.

*** Ernst Göhner Stiftung Fellowship ***

Benjamin Victor Ineichen

Benjamin Victor Ineichen 

Darstellung subtiler Entzündungsherde bei Multipler Sklerose mittels Magnetresonanztomographie und künstlicher Intelligenz – Ein Schritt in Richtung personalisierte Therapie

Forschungsgebiet: Neurowissenschaften

Viele Multiple Sklerose (MS) Patienten leiden unter schleichender Zunahme der Invalidität durch schwelende Entzündungsherde im Gehirn. Ein Hauptproblem in der Behandlung von MS Patienten ist jedoch, dass sich diese subtile Entzündung aktuell nur schlecht mittels konventioneller Magnetresonanztomographie (MRT) darstellen lässt. Deshalb zielt unser Projekt darauf ab, diese Herde mittels klinischer MRT sichtbar zu machen. Dies soll erreicht werden durch das MRT-Scannen von Hirngewebe von MS-Spendern und die anschliessende Verarbeitung dieses Gewebes mit Proteindarstellung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Die Charakterisierung auch subtiler Entzündungsherde bei MS Patienten anhand von klinischer MRT würde eine gezielte Therapie frühzeitig ermöglichen.

*** Wolfermann-Nägeli-Stiftung Fellowship ***

André Kretzschmar

André Kretzschmar

Struktur und Messung kognitiver Fähigkeiten: Das Potential computerbasierter Messverfahren

Forschungsgebiet: Psychologie

Menschen unterscheiden sich in ihren kognitiven Fähigkeiten; einige können sich z.B. besonders gut Dinge merken, während andere hingegen eine sehr schnelle Auffassungsgabe haben. Diese Unterschiede spiegeln sich in den Modellen zur Struktur der menschlichen Intelligenz wider und werden in Forschung und Praxis erfolgreich genutzt, um u.a. Berufserfolg vorherzusagen. Durch die Digitalisierung konnten in den letzten Jahren innovative Messverfahren entwickelt werden, welche nicht nur ein besseres Verständnis menschlicher Intelligenz, sondern auch eine präzisere Vorhersage zukünftiger Leistungen ermöglichen können. In diesem Projekt wird das Potential dieser neuartigen Verfahren untersucht, wobei Problemlöse- und Lernfähigkeitstests im Fokus stehen.

Chiara F. Magnani

Chiara F. Magnani 

Fortschritte in der Krebs-Immuntherapie durch nicht-virales Engineering von multifunktionalen CAR-T-Zellen

Forschungsgebiet: Hämato-Onkologie

Bei der CAR T-Zell Therapie handelt es sich um ein lebendes Arzneimittel aus Patientenzellen, die im Labor gentechnisch verändert werden. Die Therapie hat bei Blutkrebserkrankung beeindruckende Wirkung gezeigt. Das Hauptziel des vorliegenden Projektes besteht darin, die Forschung über CAR T-Zell Therapien für lymphatische und myeloische Leukämien voranzubringen. Durch Nutzung der Flexibilität der nicht-viralen Technologie sollen CARs der nächsten Generation mit multifunktionaler Kapazität geschaffen werden. Die Verbesserung der Flexibilität und Anwendbarkeit von CAR T-Zellen hat ein enormes Potenzial, um die Forschung in der Immunonkologie zu beschleunigen und die Krebstherapie letztendlich zu verbessern.

*** Gebauer Stiftung Fellowship ***       

Virginia Marano

Virginia Marano

Die Ästhetik des Exils: Trauma und Erfahrung der Diaspora im Werk jüdischer Bildhauerinnen im New York der Nachkriegszeit

Forschungsgebiet: Kunstgeschichte der Moderne

Das Dissertationsprojekt untersucht die Erfahrungen von Trauma und Entwurzelung in der künstlerischen Produktion einiger jüdischer Bildhauerinnen wie Ruth Vollmer (1903-1982) und Eva Hesse (1936-1970), die nach dem zweiten Weltkrieg nach New York ausgewandert sind. Dabei stehen Themen wie Migration und Flucht im Fokus der Forschung, in der die Ästhetik der feministischen Kunstproduktion im Exil analysiert wird. Auf diese Weise soll das Projekt ein besseres Verständnis der Wichtigkeit jüdischer Identität und des Holocausttraumas für die Arbeiten dieser Künstlerinnen erarbeiten, die als Teil der feministischen Bewegung zu verorten sind und die noch nicht im Hinblick auf ihre Exilerfahrungen erforscht wurden.

   Michele Pelli

Michele Pelli

Weitergabe von negativen Leitzinsen: Begünstigt die Reaktion der Depositoren die Übertragung der Geldpolitik?

Forschungsgebiet: Banking and Finance

Die EZB hat 2014 einen negativen Leitzins eingeführt. Die SNB folgte 2015. Die Massnahmen wurden zunächst als vorübergehend wahrgenommen und mehrere Studien dokumentierten die Nichtweitergabe von Leitzinsen an Depositoren. In der Folge haben Banken damit begonnen, zunächst negative Depositensätze für institutionelle und Firmen-Kunden, später für vermögende Privatpersonen und vor Kurzem auch für Privatkunden anzuwenden. Die Zentralbanken beabsichtigen, mit negativen Zinsen die Konsumausgaben und Investitionen zu unterstützen. Es gibt jedoch keine eindeutigen Beweise dafür, dass die Reaktion der Depositoren die Übertragung der expansiven Geldpolitik begünstigt. Ziel ist es, die Auswirkungen dieser Massnahmen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu untersuchen.

Juliet Richetto

Juliet Richetto

Erforschung der Beziehung zwischen pränataler Depression, dem Mikrobiom und der Neuroentwicklung der Nachkommen

Forschungsgebiet: Verhaltensneurowissenschaft, Mikrobiologie, Gemütskrankheiten

Das Forschungsprojekt untersucht die Zusammenhänge zwischen Depression in der Schwangerschaft und Veränderungen im Mikrobiom der Mutter und des Kindes. So soll geprüft werden, ob Veränderungen im Mikrobiom ursächlich an der Depression der Mutter und den möglichen langfristigen Auswirkungen auf das Kind beteiligt sind. Diese Frage wird in einem klinisch relevanten Mausmodell untersucht, in dem pränataler Stress die Entwicklung einer Depression vor und während der Schwangerschaft simuliert. Im Rahmen des Projektes werden in diesem Modell die Zusammensetzung der mütterlichen Darm- und Vaginalflora, deren Zusammenhang mit depressivem Verhalten und den Effekten auf die Nachkommen, sowie die möglichen positiven Wirkungen einer Behandlung mit Probiotika, untersucht.

Soheil Saeedi

Soheil Saeedi

Chemogenetische Reprogrammierung von Adipozyten zu Endothelzellen zur Reversion altersbedingter Atherosklerose ('CHEM-STEM')

Forschungsgebiet: Kardiovaskuläre Regenerationsmedizin

Atherosklerose ist eine Erkrankung der Gefäßalterung und repräsentiert die häufigste Todesursache weltweit. Dysfunktionale Endothelzellen, eine Gruppe von Zellen des erkrankten Gefässes, sind massgeblich an der Atherosklerose beteiligt. Da diese Erkrankung durch vorhandene therapeutische Massnahmen nicht verhindert werden kann, könnte regenerativen Therapieansätzen eine besondere Rolle zukommen. Dieses Projekt zielt daher darauf ab, einen neuartigen 'chemogenetischen' Ansatz zu entwickeln, wobei die Reprogrammierung von Adipozyten-Stammzellen in funktionelle transplantierbare Endothelzellen optimiert werden soll, um schliesslich die krankmachenden Prozesse der Atherosklerose rückgängig zu machen.

*** Gebauer Stiftung Fellowship ***

Lea Stahel
Bild: Claude Gasser

Lea Stahel

Digitale Mobs, Bestechung, Klagedrohung: Wie lässt sich die externe Einflussnahme auf Journalist*innen in der Schweiz erklären? 

Forschungsgebiet: Digitale Soziologie

Vorwürfe der "Lügenpresse", digitale Hasskommentare und physische Übergriffe: Journalist*innen sind zunehmend Ziel von direkten, forcierenden Einflüssen ausserhalb ihrer Medienorganisationen. Diese bedrohen die Pressefreiheit, indem sie journalistische Inhalte beeinflussen. Das Projekt widmet sich daher den folgenden Fragen: Wie häufig erfahren Journalist*innen in der Schweiz externe Einflussnahme und durch wen? Wie lassen sich diesbezügliche Unterschiede in den journalistischen Erfahrungen erklären? Und wie beeinflussen externe Einflussnahmen das journalistische Verhalten? Die Ergebnisse geben Aufschluss über die journalistische Autonomie und die Ausübung von Macht in zeitgenössischen, digital durchzogenen Öffentlichkeiten. 

*** Ernst Göhner Stiftung Fellowship ***

Karin von Arx 

Karin von Arx 

Erforschung von Quantenmaterialien durch Licht und Elektronenspektroskopie

Forschungsgebiet: Physik der kondensierten Materie

Quantenmaterie ist eine Klasse von Materialien, die bei tiefen Temperaturen eine breite Auswahl an exotischen elektronischen und magnetischen Eigenschaften aufweist. Durch ihre starke Elektronenwechselwirkung ist sie konzeptuell höchst herausfordernd, aber ermöglicht gleichzeitig auch die vielversprechendsten technologischen Anwendungen. Das Ziel des Projektes ist die Untersuchung der spezifischen elektronischen Struktur von drei verschiedenen Materialien mit Licht- und Elektronenspektroskopie. Die Informationen zu der elektronischen Struktur sind deshalb essenziell für das Verständnis der kollektiven Phänomene wie Supraleitung und der damit verbundenen Anwendungen.

*** Wolfermann-Nägeli-Stiftung Fellowship ***